Die DEMAG

 

Die Deutsche Maschinenbau AG wurde 1910 durch den Zusammenschluß der Märkischen Maschinenbau-Anstalt Ludwig Stuckenholz AG aus Wetter (Ruhr), der Duisburger Maschinenbau AG aus Duisburg und der Benrather Maschinenfabrik GmbH aus Benrath (heute Düsseldorf-Benrath) gegründet. Sitz des Unternehmens wurde Duisburg.

Die Abkürzung DEMAG war ursprünglich das Telegrammkürzel der Duisburger Maschinenbau AG und wurde als Telegrammadresse und Firmenbezeichnung für die Deutsche Maschinenbau AG (DEMAG) übernommen.

 

Geschichte des Zusammenschlusses

Die drei sich zusammenschließenden Firmen waren ursprünglich erbitterte Konkurrenten, die im gleichen Arbeitsgebiet tätig waren und somit viele Überschneidungen in ihren Tätigkeiten hatten. Egal ob man große Verladeanlagen, feststehende oder schwimmende Schwerlastkrane, Krane für Hütten- und Walzwerke, Walzenzugmaschinen oder weitere Walzwerkeinrichtungen benötigte, man konnte immer drei meist gleichwertige Angebote einholen und den günstigsten Preis erzielen. Dadurch sanken die Erträge bei steigenden Auftragszahlen. Durch Rat der Deutschen Bank trafen sich die leitenden Personen, Wilhelm de Fries aus Benrath, die Herren Wilhelm Keetmann und August Kauermann aus Duisburg und Wolfgang Reuter aus Wetter zu persönlichen und vertraulichen Gesprächen. Im ersten Schritt wurde für Einzelfälle ein Preiskartell gebildet, um sich nicht weiterhin ruiniös zu unterbieten. Diese Einzelabsprachen wurden jedoch schnell zu generellen Abmachungen, die aus juristischer Sicht natürlich geheim gehalten werden mussten. Da dies auf Dauer keine Lösung sein konnte, wurde im Jahre 1906 eine Interessengemeinschaft (IG) zwischen den drei Firmen gebildet. Die Kunden waren bei Bekanntgabe der IG wenig begeistert, fürchteten sie doch steigende Preise. Da die Vorteile für die drei Firmen überwiegten, wurde zunehmend enger miteinander gearbeitet. Eine Firma half der anderen mit Arbeiten und Erfahrungen aus, die Erlöse wurden in eine gemeinsame Kasse gezahlt und zu gleichen Teilen verteilt. Nachdem Wilhelm de Fries am 1. April 1909 als Geschäftsführer der Benrather Maschinenfabrik GmbH ausschied, übernahmen Wolfgang Reuter und August Kauermann gemeinschaftlich die Geschäftsführung aller drei Firmen der IG. Die Büros wurden aus Benrath nach Duisburg und Wetter verlegt, Fabrikation und Betrieb blieben in Benrath. Da die räumliche Trennung der beiden Direktoren (Duisburg und Wetter) eine erhebliche Belastung war, entschloß man sich, alle 3 Werke auch in der Verwaltung zusammen zu fassen. So wurde am 27. Juni 1910 die Deutsche Maschinenfabrik AG gegründet. Aus steuerlichen Gründen wurden die Duisburger Maschinenbau AG und die Märkische Maschinenbau-Anstalt von der Benrather Maschinenfabrik übernommen. Es gab zwei vollständig gleichberechtigte technische Direktoren, deren Arbeitsgebiete so aufgeteilt wurden, dass W. Reuter die kaufmännische und geschäftliche Organisation sowie die Bearbeitung der Hüttenwerke übernahm und A. Kauermann die Bearbeitung der Werften, Häfen etc, sowie den gesamten Betrieb leitete. Da sich jeder der beiden nur für sein eigenes Aufgabengebiet verantwortlich fühlte, wurde stark nebeneinander her gearbeitet. Nachdem August Kauermann zum alleinigen Direktor der Schieß AG berufen wurde, wurde Wolfgang Reuter erster Generaldirektor der DEMAG.

Die Werkstätten in Wetter erhielten innerhalb der DEMAG mit ihren ausgebauten Gießereien die Aufgabe alle drei Firmen mit Guß zu versorgen. Zusätzlich sollten hier Winden, Laufkatzen und kleine Laufkrane auf Vorrat hergestellt werden. Eine gesonderte Abteilung übernahm die Herstellung von Zahnrädern.

 

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